INTERVIEW: Jörg Geier, Club of Rome-Mitglied, ehemals Stellv. Generalsekretär des Club of Rome, absolvierte als Fulbright-Stipendiat in San Francisco (USA) den Master of Business Administration (MBA). An der Business School der University of Cambridge verantwortete er Leadership- und Capacity-Building-Programme. Anwendungsforschung zu nachhaltiger Innovation und umsetzungsorientiere Trainingsprogramme zu Impact Investing, Futures Thinking und Green Entrepreneurship sind die Grundlage seines Ansatzes. Systemisch-ganzheitliches Denken und Sinnstiftung über profitorientierte Aspekte hinaus leiten den Brückenbauer, Mentor und Sozialunternehmer zwischen Menschen & Organisationen an der Schnittstelle Wirtschaft & Wissenschaft – schwärmt von Hannah Arendt, Hildegard von Bingen und Willy Brandt. Hofft, dass gesamtgesellschaftlich ein neues Zeitalter eingeleitet wird: hin zu mehr Kooperation, Purpose-Orientierung und Ganzheitlichkeit im Denken und Handeln. Genial-brillanter Kopf mit Liebe im Herzen für die ganze Welt!
INTERVIEW:
10 Fragen + 2
1 DEIN Name?
Jörg Geier
2 Wenn du nicht „DU“ wärest –
WIE wärest du gerne? (Wie Goethe? Deine Schwester? Einstein? Oder? Oder?)?
Ich kann mir nur schwer vorstellen,
jemand anderes zu sein – oder genau wie dieser Mensch. Denn wir alle werden
natürlich maßgeblich durch unterschiedlichste Einflüsse (Erziehung,
Sozialisierung, Zeitgeist etc.) geprägt und handeln dementsprechend. Dagegen
bewundere ich verschiedenste Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Gründen: u.a.
James Baldwin, Hannah Arendt, Pablo Picasso, Nelson Mandela, Martin Luther,
Hildegard von Bingen, Willy Brandt und meinen guten Freund Ronald Chase, um nur
einige zu nennen.
3 Warum?
Allgemein gesagt, weiß ich Menschen
zu schätzen, die den Mut haben, ihren Werten – Widrigkeiten und
gesellschaftlichen Zwängen zum Trotz – treu zu bleiben und ihrem Instinkt zu folgen.
Oftmals sind das nicht die Menschen, die sich einen einfachen Lebensweg ausgesucht
haben oder mit dem Strom schwimmen.
Möchte ich mich deren
Herausforderungen bewusst stellen? Eher nicht, denn wer möchte sich das Leben
schwerer als nötig machen. Möchte ich dagegen deren Charakterstärke und
Voraussicht besitzen, die oftmals nur möglich sind, wenn man seinen Weg bewusst
gegangen ist? Das schon!
Wie Martin Luther 1521 auf dem
Reichstag zu Worms sagte, als ein „Weiter so“ keine Option mehr darstellte:
„Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Amen.“ Ein solcher Impuls, für ein
neues Bewusstsein einzustehen, kann – im übertragenen Sinne – schließlich zu
kreativen, gesellschaftlichen oder unternehmerischen Paradigmenwechseln führen.
4 DEIN Satz zu CORONA – welche
Chancen und Möglichkeiten erkennst DU durch die Pandemie?
CORONA ist ein Weckruf an die
Gesellschaft. Und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Ein „Weiter
so“ kann und darf es nicht geben. Wenn uns die Pandemie eines ganz besonders
vor Augen geführt hat, dann die Tatsache, dass man den großen Herausforderungen
unserer Zeit nur kollaborativ und interdisziplinär begegnen kann. Das gilt für
CORONA wie auch die Klimakrise. Demzufolge hoffe ich, dass wir nicht zum
vermeintlichen „alten Normal“ zurückkehren, sondern den Mut und das Rückgrat besitzen,
gesellschaftlich neue Wege zu gehen.
5 DEIN Satz zum Jahr 2021 – was
erfüllt DICH mit Zuversicht, Hoffnung und Vertrauen?
Aus der Not geboren, wächst –
zumindest in Deutschland – das Bewusstsein der Menschen, dass hehre Ziele nur mittels
gemeinsamer Kraftanstrengungen erreicht werden können. Schon die Mondlandung
1969 zeigte, dass eine große Vision und Mut besonders wichtig sind.
6 DEINE Vision für 2021 – für
die Welt, für Europa, für DICH?
Ich hoffe, dass die Pandemie mittel-
bis langfristig dazu führt, dass gesamtgesellschaftlich ein neues Zeitalter
eingeleitet wird: hin zu mehr Kooperation, Purpose-Orientierung und
Ganzheitlichkeit im Denken und Handeln. Man kann hier auch von traditionell
weiblichen Werten sprechen, die immer stärker in den Vordergrund treten und zum
Paradigmenwechseln beitragen. Dem zugrunde sollte das Bewusstsein liegen, dass
sich globale Probleme auch nur global lösen lassen – im Großen wie im Kleinen.
7 Konkret: DEIN WUNSCH-AUFTRITT
in 2021 (Mailänder Scala, Sorbonne, Fernsehsender phoenix, oder, oder?)?
Ein Schwerpunktthema von mir
befasst sich mit positiven oder wünschenswerten Zukünften (vgl. http://joerggeier.com). Über dieses Anliegen
in unterschiedlichen Foren zu reden, auch um auf der Basis impact-orientierte
Innovationen und (sozial-)unternehmerische Ansätze zu entwickeln und zu fördern,
ist mir ein großes Anliegen.
8 Was ist DEINE Botschaft für
2021 – welchen Trost magst DU DEINER Welt, DER Welt schenken?
Die Pandemie hat uns daran
erinnert, worauf es im Leben maßgeblich ankommt: körperliche und geistige Gesundheit
sowie Familie und Freunde, die uns in schwierigen Zeiten Halt geben. Und für
spirituelle oder religiöse Menschen spielt auch der Glaube als Kraftquelle eine
zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund sollten wir unsere Entscheidungen
bewusster treffen, mehr von innen nach außen leben und die wahren Werte im
Leben würdigen und feiern.
9 Was ist das GANZ BESONDERE,
dass DU DIR für 2021 wünschst - für DEINE Fans, DEIN Publikum, DEINE
Spektator*innen, DEINE Leserinnen und Leser, DEIN Auditorium?
Dass wir uns alle bald wieder in
den Armen liegen können, ohne uns Sorgen machen zu müssen. Der persönliche
Austausch untereinander in Verbindung mit körperlicher Nähe ist das, was viele
Menschen vermissen. Es ist ein maßgeblicher Teil des Menschseins.
10 Was wünschst DU DIR FÜR DICH
für dieses Jahr? Was möchtest DU am 31. Dezember 2021, 18:00, besonders gerne
erinnern? Welcher Wunsch soll wahr geworden sein? Welches Ziel erreicht? Welche
Vision bereits erkennbar?
Dass ich Projekte im Zusammenhang
mit der Visualisierung von Utopien realisieren konnte, dass ich andere Menschen
inspirieren konnte, z. B. durch zum Nachdenken anregende Salons im Rahmen des
Arts & Nature Social Club in Berlin (https://artsandnaturesocial.club/news),
dessen Programmplanung ich verantworte.
+ 1 Welchen spontanen Impuls
hast DU für Menschen, für die DU ein Antrieb, ein Ideal, ein Vorbild bist?
Niemals aufgeben. Irgendwann findet
sich immer das Licht am Ende des Tunnels, auch wenn man die Hoffnung schon fast
verloren hat.
+ 1 Für was bist DU vor allem DANKBAR?
Für Menschen, die mich in schwierigen Zeiten unterstützt
haben; für die vielseitigen Erfahrungen, die ich im Leben schon sammeln durfte.
Für Herausforderungen, an denen ich persönlich wachsen durfte und die mich zu
einem besseren Menschen gemacht haben; für Menschen, die mich berührt haben und
die ich berühren durfte. Dafür, auf Bergwanderungen eins zu sein mit der Natur.
Für die wundersamen Begegnungen, die mir dabei helfen und geholfen haben, meine
Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.
Jörg
Geier berät zu nachhaltigkeitsorientierten Ökosystemen und unterstützt die
Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien. Er ist Mentor bei verschiedenen
Entrepreneurship-Wettbewerben und unterstützt bei der Finanzierung von
Start-ups. Er ist Mitgründer und Programmverantwortlicher des Arts & Nature
Social Club, ein Mitgliederclub, dessen Aufgabe es ist, Führungskräfte für die
Herausforderungen unseres Planeten zu sensibilisieren.
Internet:
Jörg Geier
Jörg Geier: Der Wandel als Grundlage des Fortschritts
https://artsandnaturesocial.club/news
Regen. Minds
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