INTERVIEW: Sr. Philippa Rath OSB, Benediktinerin, studierte Theologie, Geschichte und Politikwissenschaften. Ist ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz. Mag „blaue Sofas“.
INTERVIEW: 10 Fragen +
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DEIN Name!
Philippa Rath
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Wenn du nicht „DU“ wärest – WIE wärest du gerne? (Wie Goethe? Deine Schwester?
Einstein? Oder? Oder?)?
Eigentlich bin ich ganz gerne ich
selbst. Als Kind hatte ich allerdings zwei alternative Berufswünsche:
Tierärztin oder Bundeskanzlerin.
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Warum?
Ich liebe Tiere sehr und hatte als Kind einen Hund, den ich oft „verarztet“ habe. Außerdem war ich schon sehr früh extrem politisch interessiert und fand es ungerecht, dass nur Männer Bundeskanzler sein konnten.
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DEIN Satz zu CORONA – welche Chancen und Möglichkeiten erkennst DU durch die
Pandemie?
Neben der Entschleunigung, dem
Wiederentdecken von Solidarität und Geduld sehe ich als besondere Chance, von
einer bloßen Außensicht zu einer verstärkten Innensicht zu kommen. Viele
Menschen haben kaum noch Zugang zu sich selbst. Das eigene Innere zu entdecken,
kann aber ein großes Abenteuer sein. Dazu lädt uns diese Zeit geradezu ein.
Außerdem können wir auch ganz neu erfahren, dass Verzichten durchaus sinnvoll
sein kann. Manchmal ist weniger mehr.
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DEIN Satz zum Jahr 2021 – was erfüllt DICH mit Zuversicht, Hoffnung und
Vertrauen?
Da ich ein gläubiger Mensch bin,
halte ich mich an die Heilige Schrift. Dort heißt es im ersten Johannesbrief:
„Gott ist größer als unser Herz“ (1 Joh 3,20). Er ist immer größer – größer als
all unser Mühen und Streben, größer als all unsere Ängste, größer als unser
Versagen und unsere Schuld, größer als alles, was wir denken, fühlen und tun.
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DEINE Vision für 2021 – für die Welt, für Europa, für DICH?
Meine
Vision ist und bleibt, dass die Welt sich immer mehr als ein Ganzes und als eine
untrennbare Einheit verstehen lernt; dass nationale Egoismen und Interessen
zugunsten von Solidarität und Gemeinsinn zurückstehen; dass jede und jeder
einzelne versteht, dass wir ohne einander und ohne ein fruchtbares Miteinander
keinen Frieden finden, keine Gerechtigkeit erreichen und unsere Schöpfung
niemals bewahren können.
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Konkret: DEIN WUNSCH-AUFTRITT in 2021 (Mailänder Scala, Sorbonne, Fernsehsender
phoenix, oder, oder?)?
Eigentlich liebe ich Auftritte nicht
so sehr. Aber ein Besuch auf dem blauen Sofa bei der Frankfurter Buchmesse
fände ich nicht schlecht. Dort könnte ich das von mir vor kurzem herausgegebene
Buch „Weil Gott es so will – Frauen erzählen von ihrer Berufung zur Diakonin
und Priesterin“ einem großen Publikum vorstellen.
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Was ist DEINE Botschaft für 2021 – welchen Trost magst DU DEINER Welt, DER Welt
schenken?
Dass da jemand ist - Gott nämlich -,
der die Welt in seinen Händen hält, und der mich, jede und jeden einzelnen von
uns, bedingungslos liebt.
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Was ist das GANZ BESONDERE, dass DU DIR für 2021 wünschst - für DEINE Fans,
DEIN Publikum, DEINE Spektator*innen, DEINE Leserinnen und Leser, DEIN
Auditorium?
Dass wir alle gemeinsam die Pandemie besiegen, dass wir uns wieder persönlich begegnen und dass wir wieder feiern können – dass wir aber auch die Lehren dieser Zeit nicht vergessen.
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Was wünschst DU DIR FÜR DICH für dieses Jahr? Was möchtest DU am 31. Dezember
2021, 18:00, besonders gerne erinnern? Welcher Wunsch soll wahr geworden sein?
Welches Ziel erreicht? Welche Vision bereits erkennbar?
Ich erhoffe mir, dass mein
Engagement und das so vieler Frauen für mehr Frauenrechte in der katholischen
Kirche weithin gehört wird und Schritt für Schritt Früchte trägt.
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1 Welchen spontanen Impuls hast DU für Menschen, für die DU ein Antrieb, ein
Ideal, ein Vorbild bist?
Siehe oben: „Gott ist größer als
unser Herz!“
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1 Für was bist DU vor allem DANKBAR?
Dafür, dass wir schon so lange in
unserem Land in Frieden und Sicherheit leben dürfen. Für viele großartige Menschen,
die ich neu kennenlernen durfte und für die, mit denen ich z. T. seit
Jahrzehnten zusammenlebe und befreundet bin. Für meine wunderbaren Geschwister,
Neffen und Nichten, Großneffen und Großnichten. Und vor allem für meinen Glauben
und meine nie versiegende Hoffnung!
Sr. Philippa Rath OSB (65) ist
seit 30 Jahren Benediktinerin der Abtei St. Hildegard in Rüdesheim-Eibingen.
Sie studierte Theologie, Geschichte und Politikwissenschaften und hat vor ihrem
Klostereintritt als Redakteurin und Lektorin gearbeitet. Im Kloster ist sie als
Stiftungsvorstand verantwortlich für die Klosterstiftung Sankt Hildegard, für
den Freundeskreis der Abtei sowie für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Sie ist Hildegard von Bingen-Expertin und seit 2020 Delegierte beim Synodalen
Weg der katholischen Kirche sowie Mitglied des Synodalforums „Frauen in
Diensten und Ämtern der Kirche“. Im Dezember 2019 wurde sie für ihr
vielfältiges Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Eine tolle Nonne
AntwortenLöschenHeli Ihlefeld
http://heli-ihlefeld.de